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icon.crdate14.10.2010
Bericht aus der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates vom 04.10.2010
1.Gründung eines Landschaftserhaltungsverband – eine Chance für die Landwirtschaft;
a. Vorstellung des Modellprojektes „Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald e.V.“ durch die Geschäftsführerin Frau Susanne Kopf, Schiltach.
b.Festlegung der weiteren Vorgehensweise
In gewisser räumlicher Distanz werden bereits seit vielen Jahren zwei Landschaftsentwicklungs- bzw. Landschaftserhaltungsverbände geführt und vor allen Dingen die in diesem Gebiet ansässigen landwirtschaftlichen Betriebe profitieren in außerordentlicher Weise von diesen Strukturen, die auch ordentlich mit entsprechenden finanziellen Fördermittel unterlegt sind. Es handelt sich dabei einmal um den Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald e.V. mit der Gebietskulisse Schenkenzell, Schiltach, Schramberg, Duningen, Aichhalden, Eschbronn, Hardt und Wolfach und andererseits um den Landschaftserhaltungsverband Emmendingen e.V. mit der Gebietskulisse des Landkreises Emmendingen.
Ein besonderes Beispiel ist der Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald mit Sitz in Schiltach, der von der Geschäftsführerin Susanne Kopf geführt wird. Frau Susanne Kopf hat dem Gemeinderat und den Zuhörern einen sehr interessanten Erfahrungsbericht ihrer erfolgreichen Tätigkeit in diesem Gebiet geben. Folgende Ziele und vor allen Dingen auch Themenfelder und Aufgaben werden in beiden Entwicklungsverbänden verfolgt.
1. Sprachrohr für die Anliegen der Landwirte
2. Flächenvermittlung
3. Umsetzung von Pflegemaßnahmen
4. Öffentlichkeitsarbeit
5. Organisation und Umsetzung von LPR Maßnahmen, gerade schwierigste Lagen und bewirtschaftbare Flächen
6. Böschungspflege, Projekte anstoßen und finanzieren
7. Fördermittel an Berechtigte zusätzl. auf die Fläche bringen, da gerade die Zuschussbeantragung für viele eine Überforderung darstellt.
8. Organisation mit Schulen und Landschaftspflegeaktionen mit der Bevölkerung
9. Grundsätzliche Unterstützung der Landwirtschaft
10. Lösungen für kleinere Betriebe, Betriebe in schwierigster Lage auch im Hinblick auf die Erleichterung des Generationswechsels suchen
Der Gemeinderat nahm vom Vortrag und der Vorstellung des Landschaftserhaltungsverbandes Mittlerer Schwarzwald e.V. durch Frau Susanne Kopf zustimmend Kenntnis. Ebenfalls stimmte der Gemeinderat dem Beitritt zur Gründung eines Landschaftsentwicklungsverbandes Ortenau, Teilraum Kinzigtal, mit detaillierten Bedingungen zu.
2. Vorstellung der neu gegründeten ’Helfer vor Ort-Gruppe’ und die Einsatzleistung durch den DRK Ortsverein Unter-/Oberharmersbach
Marius Heizmann, Bernd Laifer, Barbara Schwarz, Sybille Golla, Tim Niklaus und Julian Schilli vom DRK Ortsverein Unter-/Oberharmersbach bilden seit dem 01. August die „Helfer vor Ort-Gruppe“ und werden alarmiert, wenn bei Unfällen mit Verletzten oder medizinischen Notfällen der Rettungswagen nicht innerhalb der vorgeschriebenen 15 Minuten am Einsatzort sein kann. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Zeller Rettungswache bereits einen Einsatz hat und der Rettungswagen aus Hausach oder Offenburg kommen muss. Das kann bei einem Einsatz im hinteren Harmersbachtal oder seinen Seitentälern bis zu 30 Min. dauern. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen verstreicht so wertvolle Zeit. „Therapiefreies Intervall“ nennen die Rettungskräfte diese Zeitspanne. Um sie zu verkürzen, wurden vor allem in ländlichen Gebieten „Helfer vor Ort“ Teams gebildet.
Die Einsatzgruppe des DRK Ortvereins Unter-/Oberharmersbach hat eine qualifizierte Ausbildung als Rettungshelfer oder als Rettungssanitäter. Die Helfer können lebensrettende Maßnahmen einleiten, so z.B. einen Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand wiederbeleben. Sind mehrere Patienten zu versorgen, ist ihre Aufgabe nach Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt meist nicht beendet. Die Ausrüstung, zu der Rettungsrucksack, Sauerstofftasche und ein Defibrillator gehören, kostet rund 5.000 € pro Helfer. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden.
Die Helfer arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Sie erhalten weder für Ihre Einsätze noch für die vielen Aus- und Fortbildungsstunden eine Entschädigung. Für die Fahrt zum Einsatzort stehen der Notfallkrankenwagen oder der Mannschaftstransportwagen eines Ortsverein zur Verfügung. Beide sind in Unterharmersbach stationiert. Deshalb nutzen vor allem die Oberharmersbacher Helfer auch ihren privat Wagen- dann allerdings ohne Blaulicht und Sonderlicht.
Unsere geographische Lage und Distanz zur Rettungswache in Zell und auch der lange Weg vom DRK Rettungszentrum Hausach bereitet in lebensbedrohlichen Situationen oft ein zeitliches Hilfeproblem. Gerade in Situationen wie Herzinfarkt, Kreislaufschwierigkeiten oder weitere kritische Lebenssituationen ist der Erfolg eines Einsatzes durch kurzfristige Verfügbarkeit des Rettungswagens und des Notarztes beeinflusst. Deshalb ist für unsere Gemeinde das Entstehen und auch schon seit zwei Jahren persönlich das verfolgte Ziel zur Gründung einer „Helfer vor Ort-Gruppe“ etwas, was in einzelnen Lebenssituationen lebensrettend sein wird.
Die Vorstellung der „Helfer vor Ort- Gruppe“ wurde seitens des Gemeinderates sehr positiv zur Kenntnis genommen und die Mitglieder des Gemeinderates bedanken sich recht herzlich für diese Initiative zur Menschenrettung in unserer Gemeinde.
3. Bauanträge
Der Gemeinderat stimmte folgenden Bauanträgen zu:
1. Neubau eines Carports auf dem Grundstück, Flst.Nr. 315/2, Talstraße 20.
2. Errichtung einer Garage auf dem Grundstück, Flst.Nr. 521, Obertal 15.
3. Anbau eines Hackschnitzelbunkers und Umbau im Ökonomieteil des vorhandenen Gebäudes auf dem Grundstück, Flst.Nr. 356, Brugasse 44.
4. Bekanntgaben
Bürgermeister Siegfried Huber teilte mit, dass der Bauernmarkt, der am Samstag 09. Oktober stattfinden sollte, auf die Gallenkilwi am Sonntag, 17.10. verlegt wurde. Die Beschicker des Bauernmarktes werden somit ihre Waren auf dem Rathausplatz während der Gallenkilwi anbieten.
Die Badesaison 2010 hat aufgrund der schlechteren Witterung im Vergleich zum Vorjahr bei den Gebühreneinnahmen mit einem Minus von 5,81 % abgeschlossen. Die Gebühreneinnahmen lagen damit bei 24.248,10 €.
Am 17. November 2010 findet in der Reichstalhalle Oberharmersbach die Gründungsveranstaltung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald eG statt.
Das E-Werk Mittelbaden AG & Co.KG teilte mit, dass auf eine Beteiligung am Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel verzichtet wird.
Bürgermeister Siegfried Huber gab dem Gremium die personellen Veränderungen im Forstbezirk Wolfach bekannt.
Am 18.09. oder am 25.09.2011 findet die SWR-Veranstaltung „Pfännle“, als Veranstaltung der Ferienregion Brandenkopf in der Stadt Zell a.H. statt.
Bürgermeisteramt